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Erschienen 10.12.2021
Liebe Leserinnen und Leser,
ein aufregendes Jahr liegt hinter uns. In diesem Newsletter wollen wir kurz zurückschauen und Sie darüber informieren, was FReDA in den letzten Monaten geleistet hat.
Im April starteten wir mit unserer Rekrutierungswelle und wurden von einer großartigen Rücklaufquote überrascht. Viele der angeschriebenen Personen hatten großes Interesse an FReDA und möchten regelmäßig an unseren Befragungen teilnehmen.
Schon Anfang Juli sind wir dann mit der ersten Teilbefragung des Jahres 2021 ins Feld gegangen. Mittlerweile ist Welle W1a abgeschlossen, die Daten werden derzeit aufbereitet und sollen Ende des nächsten Jahres Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für die Forschung bereitgestellt werden.
Seit dem 4. November läuft die zweite Teilbefragung dieses Jahres, die Welle W1b. Noch bis zum 9. Januar 2022 können die Befragten die ausgefüllten Interviews zurückschicken. Bislang ist der Rücklauf sehr gut: Nach aktuellem Stand sind schon jetzt rund 15.500 vollständig ausgefüllte Interviews bei uns eingegangen - und es kommen täglich weitere Fragebögen zurück. Wir sind gespannt, wie viele ausgefüllte Fragebögen schließlich bei FReDA landen werden.
Im ersten Halbjahr hatten wir den Call für offene Module gestartet. Auch hier waren wir von der Resonanz begeistert: 27 Vorschläge für weitere Fragen und Module wurden eingereicht. Da aus Platzgründen nicht alle Vorschläge in die Befragung aufgenommen werden konnten, mussten die FReDA-Gremien eine Auswahl treffen. Jetzt steht fest, welche zusätzlichen Module in unseren Fragebögen miterhoben werden.
Sie sehen: FReDA hat in diesem Jahr schon einiges geschafft. Doch es gibt kein Ausruhen - im nächsten Jahr geht‘s weiter. Dann stehen die nächsten beiden Teilwellen W2a & W2b sowie jeweils eine Partnerbefragung dazu auf unserem Programm. Außerdem wird das Beziehungs- und Familienpanel pairfam ab 2022 in die FREDA-Befragungen integriert. Die Befragungen werden ab dem nächsten Jahr von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften durchgeführt. Und unser Forschungsprojekt wird auf zahlreichen wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen präsent sein.
Worauf wir uns jedoch fast am meisten freuen: Im nächsten Jahr werden die ersten Daten von FReDA vorliegen und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Wir sind sehr gespannt, welche Untersuchungen und Analysen damit durchgeführt werden, welche Erkenntnisse wir alle aus dem breiten Datenmaterial ziehen können - und mit welchen Beobachtungen und Empfehlungen wir uns an Politik und Öffentlichkeit wenden können.
Wir halten Sie bei allem, was rund um FReDA passiert, stets auf dem Laufenden: Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite freda-panel.de – und natürlich in diesem Newsletter.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Herzliche Grüße Das Team von FReDA
Im September haben wir die Welle W1a abgeschlossen und rund 22.000 vollständig ausgefüllte Interviews zurückerhalten. Ein kurzes Resümee.
Unsere zweite Teilwelle läuft noch bis Anfang Januar und schon jetzt haben sich rund 60% der angeschriebenen Personen an der Befragung beteiligt.
27 Vorschläge sind auf unseren Call eingegangen - diese Module werden nun in FReDA integriert und in Welle W2b mitbefragt.
Ab 2022 wird die Stichprobe des Beziehungs- und Familienpanels pairfam Teil der FReDA-Studie. Die Befragung der pairfam-Kohorten kann weitergehen.
Sämtliche Aufgaben entlang des Erhebungsprozesses von FReDA werden ab dem kommenden Jahr von GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften übernommen.
Unser kleines Video erläutert das Besondere an unserer Erhebung - in gerade mal zwei Minuten...
Basierend auf den Daten des Beziehungs- und Familienpanels pairfam haben drei Autorinnen und ein Autor aus dem FReDA-Team untersucht, wie sich die psychische Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie und den dadurch bedingten Kontaktbeschränkungen verändert hat.
Demzufolge zeigt sich bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg depressiver Symptome während des ersten Lockdowns im Jahr 2020. Im Jahr zuvor hatten 10,2% der jungen Menschen Anzeichen klinisch relevanter depressiver Symptome. Im Frühjahr 2020 steigt dieser Anteil auf 25,2% an.
Hierbei haben junge Frauen ein deutlich höheres Risiko, depressive Symptome zu entwickeln als Männer im gleichen Alter. Der Migrationshintergrund ist ein ähnlich starker Risikofaktor: Die Prävalenz, depressive Symptome zu entwickeln, erhöht sich bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund von 11 Prozent auf 33 Prozent.
Die Analysen basieren auf repräsentativen Längsschnittdaten des deutschen Beziehungs- und Familienpanels pairfam. Untersucht wurden Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer der Geburtsjahrgänge 2001-2003, die im ersten Erhebungszeitraum im Jahr 2018/19 zwischen 15 und 17 Jahre alt waren. An der Wiederholungsbefragung im Mai und Juni 2020 nahmen 854 Jugendliche und junge Erwachsene dieser Kohorte teil. Depressivität wurde hierbei mit der wissenschaftlich etablierten State-Trait Depression Scale gemessen.
Naumann, E.; von den Driesch, E.; Schumann, A; Thönnissen, C. (2021): Anstieg depressiver Symptome bei Jugendlichen während des ersten Lockdowns in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt, 64, 12. https://doi.org/10.1007/s00103-021-03451-5
Generationenbeziehungen weisen eine erhebliche Heterogenität auf – und müssen keineswegs immer eng oder intakt sein. Oliver Arránz Becker und Karsten Hank haben untersucht, wie sich Kinder im jungen und mittleren Erwachsenalter von ihren biologischen Eltern entfremden, die nicht zusammenwohnen.
Dabei wird deutlich, dass mehr Kinder eine Entfremdung von den Vätern als von den Müttern erleben. Störende Familienereignisse und insbesondere die Entfremdung vom anderen Elternteil erweisen sich dabei als die wichtigsten Prädiktoren für die Entfremdung von den biologischen Eltern.
Entfremdung ist demzufolge ein quantitativ relevantes Phänomen in der Eltern-Kind-Beziehung von jungen Erwachsenen, wobei die Beziehungen zu den Vätern besonders gefährdet sind.
Die Analyse stützt sich auf zehn Wellen der Längsschnittstudie des Deutschen Familienpanels pairfam und wendet dazu ein statistisches Analyseverfahren namens "two-level random-intercept logit panel regression" an.
Arránz Becker, Oliver; Hank, Karsten (2021): Adult children’s estrangement from parents in Germany. Journal of Marriage and Family. https://doi.org/10.1111/jomf.12796
Die meisten Studien zu den psychosozialen Folgen von Unfruchtbarkeit konzentrieren sich auf Personen in Kinderwunschbehandlung.. Julia McQuillan, Jasmin Passet-Wittig, Arthur L. Greil und Martin Bujard haben dagegen in ihrer Studie „Is perceived inability to procreate associated with life satisfaction?“ den Zusammenhang von Unfruchtbarkeit und Lebenszufriedenheit in der Allgemeinbevölkerung untersucht.
In den Analysen stellen sie fest, dass sowohl Frauen als auch Männer in den Jahren, in denen sie Fertilitätsprobleme wahrnahmen, eine geringere Lebenszufriedenheit hatten als zu den Zeiten, in denen dies nicht so war.
Die Korrelation vom Wissen um die Unfruchtbarkeit und geringerer Lebenszufriedenheit ist sowohl für Frauen als auch für Männer gleichermaßen problematisch. Dennoch gibt es Unterschiede abhängig von den Lebensumständen und dem Geschlecht: So hatten unfruchtbare Frauen - im Gegensatz zu Männern - auch dann eine geringere Lebenszufriedenheit, wenn sie nicht die Absicht hatten, ein (weiteres) Kind zu bekommen.
Die Studie analysiert zehn Datenwellen des Deutschen Familienpanels pairfam unter Verwendung von Fixed-Effects-Panel-Regression und Einbeziehung zeitlich variierender Kontrollvariablen.
McQuillan, Julia; Passet-Wittig, Jasmin; Greil, Arthur L.; Bujard, Martin (2022): Is Perceived Inability to Procreate Associated with Life Satisfaction? Evidence from a German Panel Study. Reproductive Biomedicine & Society Online 14, 87-100.
18. – 20. Januar 2022 CLOSER online conference „Preparing for the future III: Tackling key challenges facing longitudinal population studies in a post-COVID world” Bei dieser Veranstaltung wird u.a. Dr. Pablo Christmann von GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften den Vortrag "Concurrent or sequential? Evidence from a mixed-mode (web, paper) recruitment experiment in the panel study FReDA" halten.
31. März – 1. April 2022 Workshop „Unterrepräsentation Migrant*innen“ Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden
11. – 13. Mai 2022 Internationale pairfam-Konferenz, München
29. Juni – 2. Juli 2022 European Population Conference, Groningen
Dear Readers,
An exciting year is coming to an end. In this newsletter, we want to take a look back and update you about what FReDA has accomplished in the second half of the year.
In April, we began our recruitment wave and were pleasantly surprised by the amazing response rate. Many of the people that were contacted were interested in FReDA and wanted to participate regularly in our surveys.
We went into the field with the first part of our survey already in July 2021. Since then, wave W1a is complete, the data are being prepared and should be made available to researchers next year.
The second part of the survey, wave W1b, has been running since 4 November. Until 9 January 2022, participants can return the completed questionnaires. So far, the response rate has been very good: According to the most recent update, around 15,500 completed questionnaires have already been submitted – and more are being returned each day. We are excited to find out how many filled out questionnaires will be returned to FReDA in the end.
In the first half of the year, we announced our call for modules. We were also quite happy with the response: 27 proposals for additional questions and modules were submitted. Since we were not able to include all submissions into our questionnaire due to space limitations, the FReDA Advisory Board had to decide. It has now been decided, which additional modules will be included in our questionnaires.
As you can see, FReDA accomplished a lot this year. But there is not time to relax – next year, we will keep going. We have the next two partial waves W2a and W2b on our agenda. In addition, the German Family Panel pairfam will be integrated into the FReDA surveys in 2022. Beginning next year, the surveys will be conducted by GESIS – Leibniz Institute for the Social Sciences. And our research project will present at a number of scientific conferences and meetings.
But what we are most looking forward to next year is the publication of the first data from FReDA and making it available to the research community. We are excited to see what analyses and studies will be carried out, what insights can be drawn from the wide variety of data. And, of course, which observations and recommendations can be given to politicians and the general public.
We will keep you updated about everything that is happening with FReDA: Further information is available on our website freda-panel.de and in this newsletter.
Have fun reading! Best wishes, The FReDA Team
In September, we ended wave W1a and received around 22,000 fully completed interviews. A short summary.
Our second partial wave is currently underway and goes until the beginning of January. Already, around 60% of those invited have participated.
27 proposals were received for our call – these modules will be integrated into FReDA and surveyed as part of wave W2b.
Beginning in 2022, the sample from the German Family Panel pairfam will be part of the FReDA study. The surveying of the pairfam cohort can continue.
As of next year, all tasks related to the FReDA survey process will be taken over by GESIS –Leibniz Institute for the Social Sciences.
Our video explains what ist special about our survey - in just two minutes...
Based on data from the German Family Panel pairfam, three authors from the FReDA team analysed how the mental health of adolescents and young adults in Germany changed during the first wave of the COVID-19 pandemic and the resulting contact restrictions.
As a result, there was a clear increase in depressive symptoms among adolescents and young adults in Germany during the first lockdown in 2020 compared to the previous year. In the year prior, 10.2 per cent of young people had signs of clinically relevant depressive symptoms. This increased to 25.2 per cent in spring 2020.
Here, young women have a distinctly higher risk of developing depressive symptoms than men of the same age. One’s migration background is a similarly strong risk factor: The prevalence of developing depressive symptoms increases from 11 to 33 per cent among adolescents and young adults with a migration background.
The analyses are based on representative longitudinal data from the German Family Panel pairfam. The respondents surveyed in this study are from the birth cohort 2001-2003 and were between the ages of 15 and 17 when first surveyed in 2018/19. In the repeat survey in May and June 2020, 854 adolescents and young adults from this cohort participated. Depression was measured using the scientifically established State-Trait Depression Scale.
Naumann, E.; von den Driesch, E.; Schumann, A.; Thönnissen, C. (2021): Anstieg depressiver Symptome bei Jugendlichen während des ersten Lockdowns in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt, 64, 12. https://doi.org/10.1007/s00103-021-03451-5
Generational relationships exhibit considerable heterogeneity – and they by no means always have to be close or intact. Oliver Arránz Becker and Karsten Hank studied how children in young and middle adulthood become estranged from their biological parents who do not live together.
Their analysis found that more children are estranged from their fathers than their mothers. Disruptive family events and, in particular, estrangement from the other parent emerge as the most important predictors of alienation from biological parents.
Estrangement is thus a quantitatively relevant phenomenon in parent-child relationships of young adults, where the relationships with fathers are particularly vulnerable.
The analysis is based on 10 waves of the longitudinal study of the German Family Panel pairfam and applies a statistical analysis procedure called known as two-level random-intercept logit panel regression.
Using data from 10 waves of the German Family Panel pairfam, Julia McQuillan, Jasmin Passet-Wittig, Arthur L. Greil and Martin Bujard analysed whether perceived infertility was associated with life satisfaction in women and men in the general population. They compared life satisfaction during times when an individual perceived an ability to procreate versus times when they perceived an inability to procreate.
The authors found that both women and men had reduced life satisfaction when they perceived an inability to procreate. This association suggests that the perception that the ability to procreate is relevant for life satisfaction and this perceived inability is similarly problematic for both women and men. Gender-based differences were found only when partner status and child intention status were considered.
This is the first study to study changes in life satisfaction over time among women and men who perceive an inability to procreate. Having a better understanding of the psychosocial consequences of perceived infertility is important, not just for researchers, but also physicians and counsellors.
January 10th - 12th CLOSER online conference „Preparing for the future III: Tackling key challenges facing longitudinal population studies in a post-COVID world” Including the presentation "Concurrent or sequential? Evidence from a mixed-mode (web, paper) recruitment experiment in the panel study FReDA" from Dr. Pablo Christmann, GESIS - Institute for the Social Sciences.
March 31st - April 1st Workshop „Underrepresentation of Migrants" Federal Institute for Population Research, Wiesbaden
May 11th - 13th International pairfam-Conference, Munich
June 29th - July 2nd European Population Conference, Groningen
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